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Stadtwaage am neuen Markt

In der 1803 neu errichteten Stadtwaage hatte die frz.-ref. Gemeinde im ersten Stock ihren Gottesdienstraum, bis sie sich mit ihrer deutschsprachigen Schwestergemeinde vereinigte. Nach ihrer Gründung im Jahre 1554 fanden erste Gottesdienste im damaligen Gasthaus auf der Nordostseite des Neuen Marktes statt. 1569 siedelte sie dann zunächst in die Stadthalle um und schließlich in die seinerzeit neu erbaute Stadtwaage. Die ersten Gemeindeglieder kamen hauptsächlich aus dem wallonischen Bereich der Niederlande. Einen großen Zuwachs erfuhr die Gemeinde durch den Zustrom von Hugenotten nach der Pariser Bluthochzeit von 1572 und der Aufhebung des Ediktes von Nantes im Jahre 1685, so dass zeitweilig sogar ein zweiter Pastor eingestellt werden musste. In der Neuen Münze auf der Westseite des Marktes wurde 1585 von dem ostfriesischen Grafen Edzard II. ein lutherischer Gemeindesaal eingerichtet. Nach der Emder Revolution von 1595 durften in der Stadt aber keine Gottesdienste mehr stattfinden. Dem Grafen jedoch wurden weiterhin lutherische Gottesdienste am Hofe gestattet. Die Lutheraner in der Stadt wurden sonntags durch Schildwachen davon abgehalten, daran teilzunehmen. Heimlich aber beteiligten sie sich in der Woche an den Abendmahlsfeiern in der Hofkapelle. Erst 1685 wurden lutherische Gottesdienste in der Stadt wieder zugelassen.