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Judenstraße

Die heutige Max-Windmüller-Straße ist identisch mit der früheren Judenstraße. Hier siedelten sich bereits um 1530 zahlreiche aschkenasische Juden an und bildeten schließlich die erste ostfriesische Synagogengemeinde, die Teil der religiösen und konfessionellen Vielfalt Emdens war. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörte die Emder Gemeinde zu den größten und kulturell bedeutendsten im norddeutschen Raum. Die Synagoge am Sandpfad (der heutigen Bollwerkstraße) wurde 1834/6 neu erbaut, nachdem der Vorgängerbau baufällig geworden war. Dabei handelte es sich um ein basilikenartiges Gebäude von 20 Metern Länge und 12 Metern Breite, das in dem Bereich zwischen der Stephanstraße und dem Hof von Holland gestanden hat. Die Emder Synagoge wurde am 9. November 1938 durch Brandstiftung zerstört. An die Leiden der jüdischen Mitbürger zurzeit des Nationalsozialismus und an die Zerstörung ihres Gotteshauses erinnert ein Mahnmal in der Bollwerkstraße. Am Eingang zum jüdischen Friedhof findet sich in Erinnerung an die Schrecken der Verfolgung ein Zitat aus Jeremia 8,23: „Ungestillt rinnt die Träne um die Erschlagenen unseres Volkes“.