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Brauersgraben

Der Brauersgraben wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit den Trümmermassen der zerstörten Emder Innenstadt verfüllt. Er befand sich zwischen der heutigen Stephanstraße und der Straße „Am Brauersgraben“. In früheren Jahrhunderten war dieser Kanalabschnitt eine wichtige Lebensader in der Stadt. Noch Anfang des letzten Jahrhunderts lieferten die aus den ostfriesischen Fehngebieten kommenden Schiffer mit ihren „Törfmuttjes“ am sogenannten Torfmarkt das auch für Emder Bürger so wichtige Brennmaterial. Die vielen Gräben – in den Niederlanden auch Grachten genannt – erinnerten zusammen mit den prächtigen flandrischen und holländischen Giebeln nicht zufällig an niederländische Städte. Emden wurde im 16. Jahrhundert durch den Zuzug von Tausenden von Glaubensflüchtlingen aus Flandern, Brabant und Holland gerade auch in Hinblick auf das Stadtbild sehr nachhaltig geprägt. Ein wunderschönes Renaissancegebäude und Beispiel dafür war auch das unweit des Brauersgrabens stehende sogenannte Fleischhaus, in dem seit 1713 der „Emder Kornvorrat“ untergebracht war. Letzterer wurde 1557 eingerichtet, um in Zeiten der Teuerung Hungersnöte der in Emden lebenden Bevölkerung zu vermeiden. Durch den Kornvorrat der Stadt war es möglich, die Preise für Korn und letztendlich auch für Brot zu regulieren. Dahinter befand sich am Falderndelft eine Schiffswerft, westlich daneben die Packerei der schon im 16. Jahrhundert in Emden gegründeten Heringsfischerei, die den Namen „Vissers Hoop“ trug.